Als Fachspezialistin für das Reizdarmsyndrom beobachte ich häufig, dass betroffene Personen in großer Verzweiflung sind. Beschwerden, wie Bauchschmerzen nach dem Essen, Magenschmerzen, aufgeblähter Bauch, Meteorismus, Bauchkrämpfe können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Verdauungsstörungen sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Wenn ein Arzt die Diagnose Reizdarmsyndrom stellt, erweist sich die medikamentöse Behandlung, die häufig lediglich eine Reduzierung der Symptome ermöglicht, oft als wenig hilfreich. Im Rahmen eines sorgfältig strukturierten Ernährungsregimes können die Schmerzen jedoch oftmals signifikant gemindert werden. Eine Anpassung des Essverhaltens sowie das gezielte „Austesten“ von Nahrungsmitteln und Nahrungsbestandteilen wie Laktose, Fruktose, FODMAPs, Histamin und Fett können häufig zu einer Verbesserung der Symptome führen. Langfristig ist es auch entscheidend, eine Ernährungsweise zu etablieren, die alle notwendigen Nährstoffe umfasst, das Darmmikrobiom unterstützt und sich gut in den Alltag integrieren lässt. Dabei unterstütze ich Sie sehr gerne!
Der Begriff Reizdarmsyndrom beschreibt im weitesten Sinne das Zusammenwirken einer Vielzahl unterschiedlicher Beschwerden, wie Meteorismus, Bauchkrämpfe, Durchfall, Verstopfung, Völlegefühl, Blähungen, Flatulenzen, ein aufgeblähter Bauch sowie häufiges Aufstoßen von Luft. In der Vergangenheit wurde das Reizdarmsyndrom oft als reine Befindlichkeitsstörung betrachtet, doch diese Einschätzung hat sich in den letzten Jahren erfreulicherweise deutlich gewandelt. Das Reizdarmsyndrom muss mittlerweile als Volkskrankheit angesehen werden; Jeder fünfte Österreicher leidet an diesem schmerzhaften und die Lebensqualität beeinträchtigenden Krankheitsbild.
Sämtliche Bauchbeschwerden müssen in jedem Fall medizinisch abgeklärt werden. Da verschiedene Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, Zöliakie, chronisch entzündliche Darmerkrankungen reizdarmähnliche Beschwerden verursachen, ist eine exakte Diagnose sehr wichtig. Bei einer Milch Unverträglichkeit, v.a. Milchzucker- oder einer Fruchtzucker-Unverträglichkeit reicht es normalerweise aus, die betroffenen Kohlenhydrate zu reduzieren.
Beim Reizdarm reicht dies allerdings nicht aus und auch die medikamentösen Versuche bringen meist nicht den gewünschten Erfolg.
Reizdarm ist zwar keine schwerwiegende Erkrankung, aber häufig sehr schmerzhaft und beeinträchtigt den Alltag oft massiv.
Diagnose
Der Begriff Reizdarmsyndrom beschreibt eine chronische (zumindest länger als 3 Monate) diffuse funktionelle Darmerkrankung mit einer Störung der Darm-Hirn-Achse, die sich durch wiederkehrende Beschwerden mit Bauchschmerzen, Blähungen und/oder Veränderungen des Stuhlgangs auszeichnet. Da bis jetzt keine gezielten diagnostischen Marker vorhanden sind, wird die Diagnose charakteristischerweise gestellt, wenn keine andere Erkrankung gefunden wurde, aber die Beschwerden dennoch so ausgeprägt sind, dass die Lebensqualität wesentlich beeinträchtigt wird. Beachten Sie, dass sämtliche Blut - Unverträglichkeitstests unbrauchbar sind!
Vor der Diagnosestellung müssen sämtliche Zucker-Unverträglichkeiten ausgeschlossen werden.
Ursachen
Die Ursachen und Risikofaktoren eines Reizdarmsyndroms können vielfältig sein. Möglicherweise entwickelt sich ein Reizdarmsyndrom bei entsprechender genetischer Veranlagung aus einer vorangegangenen Darminfektion.
Folgende Faktoren können die Ausbildung des Reizdarm-Syndroms begünstigen:
Aufgrund dieser zahlreichen potentiellen Einflussfaktoren muss man das Krankheitsbild aus ganzheitlicher Sichtweise betrachten. Das heißt, Sie können die Beschwerden nicht nur mit Hilfe von Medikamenten, sondern auch durch Bewegung, adäquates Stressmanagement, sondern auch durch eine Änderung Ihres Essverhaltens günstig beeinflussen.
Was kann die Ernährung leisten?
Meist sind es nicht einzelne Lebensmittel, die Probleme machen, sondern beim Reizdarm muss das gesamte Essverhalten unter die Lupe genommen werden. Und mitunter muss auch über den Tellerrand hinaus geblickt werden.
Als Reizdarm-Spezialistin habe ich ein strukturiertes Vorgehen entwickelt, um wissenschaftlich wirksame Strategien individuell anzuwenden. Das bedeutet, wir gehen gemeinsam diesen Weg und eruieren, welche Ernährungsweise für Sie passt, um möglichst tatsächlich nur die Lebensmittel wegzulassen, die wirklich Beschwerden machen.
Es geht nicht nur darum, was Sie essen, sondern auch wie Sie essen. Dabei ist es möglich, einfach durch Kombination verschiedener Lebensmittel, oder durch langsameres, achtsames Essen, durch Veränderung der Konsistenz oder Temperatur der Lebensmittel die Beschwerden zu lindern.
Auch wichtig ist es, das Darmmikrobiom zu hegen und zu pflegen. Gutes Futter für unsere gesundheitsförderlichen Darmbakterien sind Gemüse, Obst, gesäuerte Milchprodukte (Joghurt, Buttermilch, Käse,,...) - selbstverständlich in darmverträglicher Menge, Kombination und Zubereitung und die leicht verdaulichen löslichen Ballaststoffe (z.B. in Haferflocken, Flohsamenschalen), die sich besonders günstig auswirken.
Ein starkes Darmmikrobium sorgt nicht nur für eine gute Verdauung, sondern hat auch positive Auswirkungen auf das Immunsystem, auf die Gehirnleistung (erhöhte Konzentration), auf die psychische Gesundheit und hilft außerdem beim Abnehmen.
FODMAP-Ernährung
Die low FODMAP-Diät kann helfen, die auslösenden Nahrungsmittelbestandteile zu finden. Das Fodmap-Konzept ist eine wissenschaftlich anerkannte und für 80 % der Patienten hilfreiche Ernährung bei Reizdarm.
Die Therapie gliedert sich in 3 Phasen und sollte unbedingt diätologisch begleitet werden.
Unter Fodmap werden schwerer verdauliche Kohlenhydrate in verschiedenen Gruppen von Lebensmittelbestandteilen zusammengefasst, deren Inhaltsstoffe Bauchbeschwerden, Durchfälle, verstärkte Blähungen o.ä. verursachen.
Das Prinzip: Durch zeitlich befristetes Weglassen dieser Fodmaps erholt sich Ihr Darm. Anschließend werden die Fodmaps gezielt langsam wieder gegessen und Ihre individuelle Toleranzschwelle wird ermittelt. Schließlich wird ein Plan für Ihre Langzeit-Ernährung erstellt, um Beschwerden und Nährstoffmängel zu verhindern und um größtmöglichen Essensgenuss wieder zu erlangen.
In und auf uns leben mehr Bakterien, als wir Körperzellen besitzen.
Vor allem unser Darm-Mikrobiom hat großen Einfluss auf zahlreiche Körperfunktion und somit auf unsere Lebensqualität und unsere Gesundheit. Ein gut gehegtes und gepflegtes Darm-Mikrobiom beeinflusst unser Immunsystem, unsere Psyche, unser Herz-Kreislaufsystem und kann Verdauungsbeschwerden und eine Gewichtsreduktion unterstützen.
Auch wenn die Forschung in diesem Bereich noch viel zu tun hat, weiß man, wie man die Diversität (Artenvielfalt) des Darm-Mikrobioms unterstützen und somit die Gesundheit positiv beeinflussen kann. Da spielt selbstverständlich die Ernährung eine große Rolle - aber das haben Sie sich vermutlich schon gedacht.
Stuhltests/Mikrobiomanalysen
Mittlerweile gibt es unzählige Angebote, um das Darm-Mikrobiom untersuchen zu lassen. Das kann hilfreich sein, um einen Überblick über die Artenvielfalt und ein ev. Ungleichgewicht zwischen "günstiger" und "ungünstiger" Bakterien zu erhalten. Bitte achten Sie darauf, dass eine solche Analyse auf einer 16S-Next-Generation-DNA-Sequenzierung basiert. Das ist aktuell die wissenschaftlich fortschrittlichste Methode dafür. Ergebnisse herkömmlicher Analysen (enzymbasiert) sind nicht aussagekräftig.
Hier kann ich Ihnen den Test von myBioma empfehlen:
https://www.mybioma.com/shop/de/analyse-kit?sPartner=Ern%C3%A4hrungsberatung+
Trotzdem möchte ich darauf hinweisen, dass es aktuell noch nicht möglich ist, den konkreten Bakterienstamm zu identifizieren, der ev. Beschwerden auslöst (z.B. beim Reizdarm-Syndrom), d.h. der genau bei Ihnen hilft, aber es ist möglich ein Ungleichgewicht und die Vielfalt der Bakterien darzustellen und dann gezielt mit der Ernährung die Darmgesundheit und somit die allgemeine Gesundheit zu verbessern.
Sehr gerne berate ich Sie diesbezüglich! :)
Aufbau des Darmmikrobioms
Zur Unterstützung einer gesunden Verdauung können lösliche Ballaststoffe helfen. Sie tragen maßgeblich dazu bei, die guten Darmbakterien aufzubauen und die ungünstigen zu verdrängen, welche die Beschwerden verursachen. Wirkt auch sehr gut bei Verstopfung, um die Darmtätigkeit anzuregen. Verstopfung - Wann wird es gefährlich? Bei Schmerzen, Blutbeimengungen oder weniger als 3 Stuhlgänge pro Woche, sollten Sie Ihren Arzt zu Rate ziehen.
DUOFIBER - Ballaststoffmischung aus löslichen Ballaststoffen - lässt sich ganz unkompliziert in Joghurt oder Wasser einrühren.
im Go-optimize-Webshop erhältlich (Code N6A7).
Bauch-Hypnose
Eine gut wirksame Methode, um die Reizdarm-Beschwerden zu lindern, ist die sog. Bauchgerichtete Hypnose.
Durch positive Fokussierung auf Ihre Verdauung in der Hypnose, werden nach einigen Sitzungen bzw. auch Übungseinheiten zu Hause die Beschwerden reduziert werden.
weitere Infos bzw. auch eine Liste an Ärzten und Therapeuten, die diese Hypnose anbieten finden Sie hier!
Yoga
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Yoga die Reizdarm-Beschwerden deutlich lindern kann. Durch diese gezielten Übungen kommt es einerseits zu einer allgemeinen Entspannung und andererseits zu einer Aktivierung des Verdauungssystems.
Probieren Sie es einfach mal aus:
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